TEXTE "Tödlich Verstorben"



WAHRE LIEBE

Gestern auf der Beerdigung hat dich deine Traumfrau angelacht.
Du warst wie hypnotisiert, auf dem Klo habt ihr es dann gemacht.
Ihr habt euch dabei geschworn auf ewig zusammenzubleiben.
Und keine irdische Gewalt, nur der Tod der kann euch scheiden.
Ihr wart ein Herz und eine Seele, genau wie versprochen.
In wöchentlichen Tagen durftest du sie mehrmals lochen.
Denn du hattest massenweise Geld, kein Geschenk war dir zu teuer.
Und jahrelang brannte es lichterloh, euer Liebesfeuer.

Ref: Doch wahre Liebe gibt es nicht, wo sie hinfällt bleibt sie selten liegen.
Ihre schlechte Seite ist das Verderben, und die wird immer siegen.
Erst lässt sie dich reiten, auf Wellen der Euphorie,
doch nur um dich zu ertränken, in einem Meer voll Melancholie.

Auf die Zeit folgte die Hochzeit, die Zeremonie vor dem Altar.
Und nie würdest du sie verlassen, wurde dir endgültig klar.
Wochen drauf wurdest du arbeitslos, kein Geld kam mehr heran.
Und das war dieser Anfang, mit dem das Ende begann.

Sie reichte die Scheidung ein, dein Leben war den Bach hinunter.
Du fandest keinen Halt mehr, immer tiefer sankst du runter.
Die Flucht vor der Realität war dein letzter Hoffnungsschimmer.
Doch der Alkohol brachte keine Wende, alles wurde schlimmer.
Du bist geistig abgestorben, denn du hast es nie überwunden.
Und nach einigen Jahren, hat man dich im Bett tot aufgefunden.
Das sind die Tragödien des Lebens, wie sie nur die Liebe schreibt,
denn meist ist es das Verderben, dass von ihr übrig bleibt.

Denn wahre Liebe gibt es nicht,
wo sie hinfällt bleibt sie selten liegen.
Ihre schlechte Seite ist das Verderben,
und die wird immer siegen.
Erst lässt sie dich reiten, auf Wellen der Euphorie,
doch nur um dich zu ertränken, in einem Meer voll Melancholie.

© 1999 Alfons Bauer 3 / Sentementol – Tödlich Verstorben